Australien – Northern Territory / Teil 1 (31.5.-22.6.2017)

 

Unser Flug nach Darwin ging erst um Mitternacht. Also liessen wir unser Gepäck bei der Lobby deponiert und genossen den letzten Tag am Strand mit Surfen. Nach einer Dusche gings dann mit dem Hoteltaxi um 21 Uhr zum Flughafen von Bali.

 

Zum Glück dauerte der Flug nur zweieinhalb Stunden, denn leider fanden wir keinen Schlaf in den engen Sitzen und kamen dann halt – mit Zeitverschiebung – um 05.00 Uhr etwas verknittert in Darwin an. Wir haben uns auf viele Fragen betreffend Einreise und unseres 1-jährigen Reise-Vorhabens vorbereitet. Stattdessen ging unsere Einreise so schnell und unkompliziert von statten wie noch nie zuvor eine Einreise nach Australien. Es gab keine Schnüffelhunde, gar nichts, wir mussten lediglich unseren biometrischen Pass einscannen, den ausgedruckten Zettel in die nächste Maschine schieben und für das Foto lächeln und schon waren wir beim Gepäckband. Kurzes Anstehen bei der Zollkontrolle und nach dem Verneinen der Frage,e ob wir etwas zu verzollen hätten, waren wir schwups di wups schon in der Ankunftshalle. Alles in allen dauerte unsere Einreise nicht länger als 10 Minuten 😊

 

Unsere Unterkunft für die nächsten 8 Tage haben wir schon vorausgebucht. Die Rezeption des Aparthotels öffnet jedoch erst um 7 Uhr. So verbrachten wir zwei Stunden am Flughafen bevor wir mit dem Taxi ins Zentrum fuhren. Das Gepäck im Hotel zwischengelagert gings als erstes für ein leckeres Sandwich zu Subway. Um 10 Uhr konnten wir dann unser Zimmer beziehen.

  

Als nächstes Projekt stand die Suche nach einem Camper auf dem Plan. So haben wir für die nächsten drei Tage einen Mietwagen gebucht, um sämtliche Camper-Kaufstellen und Occasions-Garagen abzuklappern. Wir sind einige Autos Probe gefahren und haben uns mit drei Touristenpärchen getroffen, die ihren Wagen verkaufen wollten. Nach einer Woche fand die Suche dann auch schon ein Ende und wir haben unser neues Zuhause mit dem Toyota Landcruiser gefunden. 

Am Sonntag feierten wir den runden Geburtstag von Roger bei einem super leckeren Steak-Nachtessen direkt am Harbour mit tollem Sonnenuntergang. 

Bevor es dann am Donnerstag mit dem Camper losgehen konnte, mussten wir einiges altes Zeugs von den Vorgängern aussortieren und neue Sachen (Geschirr, Pfannen, Bettzeugs etc.) sowie Lebensmittel einkaufen.

  

Dann stand unserem Abenteuer nichts mehr entgegen. Zuerst steuerten wir in den ca. 150 km südlich von Darwin liegenden Litchfield Nationalpark. Am ersten Tag stand eine ca. einstündige Rundwanderung um die Florence Falls auf dem Programm. Kurz nach dem Start der Wanderung wurden wir mit den Warnschildern betreffend den Krokodilen konfrontiert. Es ist ein sehr mulmiges Gefühl, einem Fluss entlangzulaufen und zu wissen, dass es hier Krokodile haben könnte und in der Regensaison gehabt hat. Umso mulmiger war es dann auch, als wir zum Badepool kamen. Obwohl einige Touristen am Schwimmen waren, hat man immer das Gefühl es könnte Krokis haben. Auf den Warnschildern heisst es ja immer nur «es sollten keine mehr drin sein». Wir haben uns dann aber trotzdem im Pool abgekühlt. 

Sobald es eindunkelt, muss man sich zuerst an die Buschmusik gewöhnen. Es krabbelt und kriecht alles herum, von Buschratten, Kängeruhs und natürlich vielen Moskitos 😊. Aber daran gewöhnt man sich schnell, ausser die Moskitos. Eines Abends ist sogar ein Dingo durch den Camping gerannt und hat nach Essen gesucht.

  

Nach einigen unvergesslichen Tagen mit vielen tollen Wanderungen und Abkühlung in den diversen Bademöglichkeiten fuhren wir dann weiter in den ca. 200 km entfernten Kakadu Nationalpark. Unser erstes Camp schlugen wir ca. 15 km abgelegen an einem River auf. Ausser diversen Vögeln und Krokodilen waren wir mit einem Aussie-Paar, das auf dem River angelte, alleine. Dieses erzählte uns, dass sie während dem sie mit dem Boot auf dem Fluss waren drei grosse Krokodile gesehen haben. An jedem Gewässer warnt ein Schild davor, ins Wasser zu gehen oder sich am Rand des Wassers aufzuhalten. Wir setzten uns also an den Fluss (natürlich mit genügend Abstand) und beobachteten das Wasser. Tatsächlich brauchten wir nicht lange zu warten, als ein grosses Kroki vorbeigeschwommen kam. Beim Eindunkeln um 18.45 Uhr verschiebten wir uns dann ziemlich rassig in den Camper, denn dann kamen die Moskitos zum Angriff über. Wobei die schlimmste Nacht betreffend Moskitos stand uns erst noch bevor. 

Am zweiten Tag, kaum das Abendessen fertig, gings genau um 18.45 Uhr wieder los. Die Mozzies attackierten uns zu Hunderten. Es blieb gar nichts anderes übrig, als in den Camper zu fliehen. Dies gelang aber leider auch einigen Moskitos. Bis wir Ruhe hatten, verging einige Zeit. Am Morgen gings dann aber leider gleich weiter wies am Abend aufgehört hat. Kaum die Autotür auf, kamen sie wieder angeflogen. Es war unmöglich, draussen zu sitzen. Wir habe noch nie so viele Moskitos gesehen. Also packten wir so schnell wie möglich alles zusammen und fuhren weg.

 

Im Kakadu Nationalpark wanderten wir zu den Jim Jim, Maguk und Gunlom Falls, besuchten die Felsmalereien in Ubir und genossen die atemberaubenden Naturschönheiten.

Die Fahrt zu den Gunlom Falls hatte es in sich. Zu Beginn steht, dass diese Strasse auch für 2WD zugänglich ist. Ganz ehrlich hätten wir aber wieder umgekehrt, wenn wir mit einem 2WD Camper unterwegs gewesen wären. Die 39 km lange Piste zu den Falls bestand aus einem einzigen grossen Wellblech. Es schüttelte uns von Anfang bis Ende nur durch. Es gibt zwei Möglichkeiten, entweder man fährt sehr langsam und vorsichtig, oder man fährt mit mindestens 70 km/h und überspringt so die Wellen. Wir entschieden uns für die zweite Variant, trotz ohrenbetäubendem Lärm. Plötzlich krachte es ziemlich laut und wir dachten, dass wir irgendetwas unter dem Auto verloren haben müssen. Sofort angehalten und nachgeschaut, aber wir haben nichts gefunden. Also fuhren wir weiter. Als wir dann wieder auf den Highway zurückkamen, füllten wir die Pneu wieder mit genügend Luft und stellten dabei fest, dass wir nur noch einen Scheinwerfer hatten. Somit war auch klar, was da so gekracht hat. 

Neben vielen Vögeln, darunter auch weisse und schwarze Kakadus, begegneten uns eines morgens zwei Dingos und zwei Wasserbüffel auf der Strasse. 

 

Nach nun zwei Wochen ganz im Norden düsen wir weiter. Unser nächster Halt wird der Nitmiluk NP bei Katherine sein. 

 

Bis bald