Grand Canyon

 

Nach ein paar beeindruckenden Tagen in Sedona hiess unser nächstes Ziel Grand Canyon. Beim Camping-Office ergatterten wir den letzten Zeltplatz, da die Amis wegen dem 4. Juli am Montag ein verlängertes Weekend haben, und schon weit im Voraus alles ausgebucht ist – Glück gehabt. Am Sonntag haben wir uns dann auf unsere grosse 3-Tages Wanderung zum Colorado River vorbereitet, d.h. Genehmigung eingeholt (muss man, wenn Wanderungen über einen Tag dauern), Verpflegung gekauft (hauptsächlich Power-Riegel, Wasser, Salzzeugs…).Einige Leute haben erzählt, wie streng die Wanderung war. Wir haben dann ein bisschen gezweifelt, ob wir das schaffen würden – waren aber zuversichtlich. Am Montag-Morgen um 4 Uhr holte uns der Hiking-Express-Bus ab und fuhr uns zum South Kaibab-Trail, wo wir das Abenteuer „Einmal zum Fusse des Grand Canyon und retour“ starteten (einmal in umgekehrte Richtung wandern, als bei uns zu Hause). Mit der Stirnlampe liefen wir den Canyon hinunter – das war Action; nach knapp 4 Stunden kamen wir dann in unserem ersten Camp am Colorado River an. 

 

Dort genossen wir einfach die Stille, Natur und Hitze… Am Abend organisierten die Ranger eine 4. Juli-Parade. Diese ging zwar nur 10 Minuten, da es nicht viele Leute waren, aber es war unter den Wanderern eine unglaubliche Stimmung.

 

Da es für uns am nächsten Morgen um 4 Uhr wieder los ging, machten wir unser Camp schon früh fit für die Nacht – zum Glück haben wir den Schlafsack nicht mitgeschleppt, da es um Mitternacht noch ca. 33 Grad war – was für eine Hitze. Wir hofften immer, dass es noch ein bisschen abkühlen wird, bis wir den Aufstieg in Angriff nehmen müssen, wahr wohl aber leider nichts. Als wir unsere Rucksäcke um 4 Uhr packten und mit Vollgepäck und 10 Liter Wasser losliefen, merkten wir bald, dass wir die 10 Liter Wasser auch brauchen würden, da immer noch unglaubliche 28 Grad herrschten – zum Glück verlief der erste Anstieg mehrheitlich im Schatten. Zwischendurch kreuzte sich unser Weg mit dem Bach, worin wir uns immer schön abkühlen konnten.

 

Wir waren ziemlich zügig unterwegs und haben einige Gruppen eingeholt, die nicht so fit waren wie wir (hehe) und schon um 3.30 Uhr losgingen. Nach 2.5 Stunden und 800 Höhenmeter erreichten wir um 6.30 Uhr bereits schon unser zweites Camp. Da wir noch ziemlich fit waren, haben wir uns entschlossen, die letzten 8 Km und 700 Höhenmeter noch zu machen. Nach weiteren 5.5 Stunden haben wir dann ziemlich erschöpft das Grand Canyon Plateau wieder erreicht. Unsere Beine haben ziemlich geschmerzt und wir ahnten schon, dass der Muskelkater die nächsten Tage ziemlich heftig sein wird. 

 

Nach der wohlverdienten Dusche wollten wir uns nur noch hinlegen und ausruhen. Wir sind dann aber doch noch 2 Stunden bis nach Page gefahren, wo wir uns dann für 2 Nächte in einem Motel eingenistet haben. Wir haben dann ca. 18 Stunden durchgeschlafen und der Muskelkater am nächsten Tag war wirklich ziemlich übel…wir konnten uns kaum aus dem Bett bewegen. Der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt, es war ein unglaubliches Erlebnis, den Grand Canyon zu bezwingen. 

 

Monument Valley


Als wir wieder laufen konnten, fuhren wir dann als nächstes zum Monument Valley. Einfach eindrücklich, wenn man durch das riesen Valley fährt. Wir haben uns in einem Camp eingenistet mit wunderbarem Blick zum Valley. Am Abend dann wurde unser zweites Zelt wieder auf die Probe gestellt, da ein Gewitter mit extrem starkem Regen Bäche durch unser Zelt fliessen liess. Aber mit einem Wassergraben konnten wir das Schlimmste verhindern – das Zelt blieb zum Glück trocken. 

 

Unser nächstes Ziel: Bryce Canyon

 

Grüsse aus Amerika