Australien – Westaustralien / Teil 3 (1.9.-30.9.2017)

 

Nun verlassen wir also das Inland und Outback von Australien für eine Weile und fahren für die nächste Zeit der Küste entlang Richtung Perth. Nach einem obligatorischen Vorratseinkauf in Karratha fuhren wir dann am 2. September 2017 ins 600 Kilometer entfernte Exmouth, das Ausgangsort für den umliegenden Cape Range Nationalpark ist, welcher unser eigentliches Ziel war.

 

Die ersten zwei Nächte verbrachten wir in Exmouth selber, schlenderten durchs Dorf, genossen einen feinen Cappuccino und erkundeten die umliegenden Strände. Für den zweiten Tag haben wir eine Walbeobachtungs-Tour gebucht. Um 16 Uhr holte uns der Shuttlebus ab und brachte uns aufs Boot, welches dann um 16.30 Uhr ablegte. Wir mussten nicht weit ins Meer rausfahren, da haben wir schon die ersten Buckelwale gesichtet. Einfach toll, wenn man diese grossen Meerestiere (bis zu 18 Meter) aus der Nähe beobachten kann. Auf der zweistündigen Tour wurden wir kulinarisch mit Crevetten, Sushi und anderen Läckereien verwöhnt (also eine Diäts-Bootsfahrt für Roger 😊), während wir den Walen beim Herumtoben zuschauen konnten. 

Der Cape Range Nationalpark liegt direkt am Ningaloo Riff und ist ein Paradies zum Schnorcheln und Schwimmen. Und genau so haben wir die nächsten 12 Tage im Park verbracht. Dabei haben wir viele farbige Fische, Schildkröten, Stachelrochen, Blaupunkt-Rochen etc. gesehen. 

Aber das Highlight war ganz klar ein Schwarzspitzenriffhai. Wir sind mit einer australischen Familie, unsere Nachbarn auf einem Camping, schnorcheln gegangen. Dave kannte sich ziemlich gut aus und zeigte uns ein Riff, das wir vorher noch nicht erkundet hatten. Kaum sind wir beim Riff angekommen, kam auch schon ein schöner etwa 1.50 Meter grosser Hai daher geschwommen. Als Roger fertig gefilmt hatte und sich umdrehte, sah er von Moni nur noch die Flossen, die sich in Richtung Ufer bewegten 😊

 

Im Park leben eine Vielzahl von Kängeruhs, Emus, Echidna (igelartige Tiere) und andere Tiere. Die Kängeruhs hüpfen da immer in den Camps und um die Camper herum. Einer norwegischen Touristin wäre beinahe einmal ein Kängeruh in den offenen Camper gehüpft. Wahrscheinlich hat es schon ein feines Steak gerochen 😊. Nur muss man beim Autofahren aufpassen, dass die einem nicht plötzlich über die Strasse hüpfen. Was uns leider auch einmal passiert ist. Morgens um 10 Uhr, als wir zum Schnorcheln gefahren sind, hüpfte wie aus dem Nichts ein Kängeruh direkt vor uns über die Strasse. Roger hat zum Glück super reagiert und ist sofort voll auf die Bremsen getreten, sonst hätten wir das Kängeruh mit 80 Stundenkilometern aber voll erwischt. So aber haben wir es auf der linken Seite leicht «getüpft». Sicherheitshalber sind wir umgekehrt, um zu schauen, dass es wirklich nicht verletzt oder tot irgendwo liegt. Aber es ist, so wie wir, zum Glück mit einem grossen Schrecken davon gekommen. 

Abends genossen wir jeweils ein paar Bierchen in einer gemütlichen Runde im Camp bestehend aus Einheimischen und Reisenden aus der ganzen Welt.

 

Nach knapp zwei Wochen im Nationalpark haben wir unsere Vorräte in Exmouth aufgefüllt und sind dann weiter nach Coral Bay gefahren. Dort wollten wir unbedingt tauchen gehen, um die Manta Rochen zu sehen. Am nächsten Tag gings dann um halb Neun aufs Tauchboot. Die Unterwasserwelt ist einfach toll. Wir haben auf den beiden Tauchgängen viele farbige Korallen, Oktopusse, Muränen, Schildkröten und und und gesehen. Aber vor allem waren die fünf Riffhaie, die uns umgeben haben, am Spannendsten.

 

Zwischen den Tauchgängen fuhr der Skipper das Meer ab und suchte mithilfe eines Flugzeugs die Manta Rochen. Nach etwa einer Stunde hatten sie drei gesichtet, die wir dann beim Schnorcheln bestaunen konnten. Wow, was sind das für riesen Tiere. Die Rochen hatten eine Spannweite von ca. 6 Metern. Beim Entspannen und einem leckeren Lunch-Buffet schwammen dann auch noch eine Gruppe Delfine und Buckelwale an uns vorbei. Es war einfach ein toller Tag. 

Nachdem wir Coral Bay verlassen hatten, ging die Reise weiter Richtung Süden. Bei der Fahrt nach Red Bluff, einem bekannten Surferort, haben wir die Küste mal von einer anderen Seite gesehen: sehr raues und wildes Meer, kräftige und hohe Wellen. Die Wellen waren für uns als Surfanfänger bei weitem zu gross, aber zum Zuschauen wars echt toll. Unser Camp konnten wir direkt am Meer aufschlagen, von wo aus wir die vorbeiziehenden Buckelwale so nah wie noch nie gesehen haben (ausser auf der Tour). Die kamen bis zu 100 Meter nahe an die Küste.

 

Nach drei Tagen in Red Bluff wäre dann als nächstes die Shark Bay auf dem Plan gewesen. Da aber das Wetter immer schlechter wurde an der Küste und auch die Vorhersage nicht besser aussah, haben wir uns kurzfristig entschieden, ins sonnigere Landesinnere zu fahren und den Kennedy Range Nationalpark zu besuchen. Dieser liegt 300 Kilometer von dem Küstenstädtchen Carnarvon entfernt. Ein wunderschöner Park mit kleinen Wanderungen in die Schluchten und einem Camping inmitten von roten Felsen. Hier haben wir die beiden Münchner Dagmar und Thomas kennengelernt, die auch schon bereits seit Längerem auf Reisen sind, und mit ihnen ein paar lustige Tage verbracht. 

Seit fünf Tagen geniessen wir nun im Kennedy Range NP das wärmere und vor allem schönere Wetter. Am 1. Oktober geht’s zurück nach Carnarvon und nach einem kurzen Pittstopp weiter Richtung Shark Bay, wo wir uns vor allem auf den François Peron Nationalpark freuen.