Australien – Northern Territory / Teil 2 (22.6.-4.7.2017)

 

 

Nach dem Kakadu Nationalpark fuhren wir ins 200 km südlich gelegene alte Goldminendorf Pine Creek. Dort nisteten wir uns eine Nacht auf dem Campingplatz ein. Als wir gegen 17 Uhr gemütlich ein Apéro-Bierchen tranken, kamen Leute auf uns zu und fotografierten etwas hinter uns. Als wir uns umdrehten, stieg eine grosse Rauchwolke den Himmel empor. Klar, das musste ein Buschfeuer sein. Roger packte sofort die Kamera und lief los, um das Feuer zu fotografieren. Moni packte alles in den Camper, um bei Bedarf schnell losdüsen zu können. Da aber sonst niemand reagierte und alle weiter gemütlich umherliefen, konnte es nicht so schlimm sein. Das Feuer wurde bewusst gelegt, damit bei Trockenzeit nicht zu grosse Feuer entstehen. Also alles halb so wild😊

Bevor wir dann nach weiteren 200 km in Katherine ankamen, besuchten wir noch die Edith Falls im Nitmiluk Nationalpark. Wir haben dort einen 2.5 km langen Rundweg gemacht, auf dem man auf halbem Weg ins wunderbar erfrischende Wasser mit Wasserfall eintauchen konnte, herrlich.

Katherine gilt als Knotenpunkt Süd/West. So erstaunte es uns auch nicht, dass es im einzigen Supermarkt zu und her ging wie im wilden Westen. Jeder Tourist musste seine Vorräte für die Weiterreise aufstocken - so auch wir.

 

Wir haben uns die letzten Tage entschieden, Alice Springs und Umgebung jetzt zu besuchen, trotz Winter und im Wissen, dass es kalte Nächte geben würde, aber besser als mit 1000 Fliegen und unaushaltbarer Hitze. Also packten wir für den Notfall auch Suppen und Tee ein (natürlich durfte das Bier auch nicht fehlen) 😊.

 

 

Am nächsten Tag nahmen wir die 1200 km nach Alice Springs in Angriff. Unser erster Stopp war in Mataranka. In den natürlichen Thermalquellen konnte man sich mit der Strömung im 34 Grad warmen Wasser treiben lassen. 

Nach dem Marktbesuch am Sonntagmorgen gings weiter nach Daly Waters. Das dortige Highlight ist ein altes Pub direkt am Highway. Wir wussten, dass sich der Campingplatze schnell füllen würde, also waren auch wir bereits um 13 Uhr dort und sicherten uns einen Platz. Wir trafen dort auf gesellige lustige Männer im pensionierten Alter, bestehend aus einem Aussie, einem Kanadier und einem Deutschen, die für die selbe Firma gearbeitet haben, einfach jeder in seinem Land. Nun haben sie sich in Australien getroffen, um eine gemeinsame Reise zu machen. Abends gabs einen netten Country-Abend im Pub mit ein paar Bier und Barramundi-BBQ. 

 

Nach einem weiteren Stopp bei den Devil’s Marbles kamen wir dann in Alice Springs an. Abends und in der Nacht kühlte es spürbar ab, so dass wir fortan mit langen Hosen und Jacke unterwegs waren.

 

Nach 450 km auf dem Highway kamen wir zum Ayers Rock. Wir sind dann auf einem schönen Weg den Berg entlang gelaufen. Nach dem Fussmarsch sind wir dann den Rest mit dem Auto gefahren (einmal herum 9 km). Danach haben wir uns einen tollen Platz im Busch gesucht. Der Weg dorthin führte über drei teils hohe Sanddünen. Ein einmaliger Platz mit einer unbezahlbaren Sicht auf den Ayers Rock und die Olgas und keine Leute weit und breit. Wir genossen also die warmen Sonnenstrahlen so lange wir konnten, denn nach Sonnenuntergang um 18 Uhr kühlte es ziemlich rasant ab und wir nisteten uns im Camper gemütlich ein. Die Nacht war mit 4 Grad die kälteste. Wir sind froh, dass wir einen guten Schlafsack dabei haben. Damit wir den Sonnenuntergang nicht verschlafen, stellten wir den Wecker. Für Roger war es jedoch zu kalt zum Austehen, Moni stieg um 7.00 Uhr aus den Federn, um die Sonne zu begrüssen. Leider war der Sonnenaufgang – ausser fast abgefrorenen Fingern und Füssen – kein grosses Highlight. Dies muss wohl an der Jahreszeit liegen, denn vor 13 Jahren war es der Hammer. 

Als nächstes gings dann zum 350 km entfernten Kings Canyon. Dort machten wir eine zweistündige Wanderung, welche zuerst 500 Treppen steil hinauf und dann um den Canyon führte. Traumhafte Felsformationen - Moni war absolut begeistert davon und kam nicht mehr aus dem Staunen heraus. Wunderschöne Wanderung mit Sicht auf die 200 Meter senkrechten Steilwänden. 

 

Der Weg zurück nach Alice Springs führte uns mitunter durch eine 160 km lange Schotterstrasse, auf der uns zwischendurch wilde Pferde voraus galoppierten.

 

 

Auf der Rückfahrt nach Katherine haben wir dann noch den ersten Nagel eingefangen. Bei einem kurzen Zwischenstopp hat Roger bemerkt, dass Luft aus dem hinteren Reifen pfeift. Zum Glück waren wir da nur noch 8 km vom nächsten Dorf mit Autogarage entfernt, denn die Dörfer liegen hier gut 300 bis 400 km auseinander. Zu unserem Pech war es aber Sonntag und somit alles geschlossen. Als wir bei Bridgestone parkiert haben, bemerkten wir eine Lady in der Werkstatt, die uns freundlicherweise die Handynummer des Chefs gab. Wir sollen ihn anrufen, wenn er im Ort ist, kommt er uns bestimmt helfen. Das war dann auch so. Colin kam nach einer halben Stunde vorbei und flickte uns den Pneu, sodass wir nach 20 Minuten wieder auf Achse waren.

 

 

Nach 10 Tagen im Roten Zentrum haben wir uns nach einem kurzen Aufenthalt in Katherine auf den Weg nach Westen gemacht. Da keine Früchte und Gemüse nach Western Australia eingeführt werden dürfen, haben wir einen kulinarischen Vegi-Frucht-Tag gemacht: Äpfel zum Frühstück, Rösti mit Karotten und Zwiebeln zum Zmittag und Älplermaggronen mit viel Kartoffeln und Zwiebeln zum Znacht 😊.

Nun sind wir seit dem 4. Juli im Westen von Australien unterwegs. Nach drei Tagen in Kununurra geht’s am 10. Juli ab auf die berühmte Gibb River Road. 

 

Bis bald