Australien – West- & Südaustralien / Teil 6 (23.11.-25.12.2017)

 

Nachdem wir unsere Schweizer Reisebegleiter verabschiedet haben, machten wir uns auf, den Südwesten zu erkunden. Bevors aber losging, mussten wir unseren Camper (schon wieder) etwas revidieren. Diesmal machten uns die Bremsen ein bisschen Probleme. Nach dem Besuch in der Garage konnte es dann aber endlich nach ein paar Tagen wieder losgehen.

 

Die Familie Beltrametti, welche wir Ende Oktober in ihrem Zuhause in Perth besucht haben, haben uns in ihr Feriendomizil nach Dunsborough eingeladen. Wir verbrachten zwei schöne und lustige Tage u.a. mit einem Höhlenbesuch in der Ngigi Cave, Wanderung am Cape Naturaliste, leckerem BBQ und gemütlichen Kino-Abenden im Apartment.

Am 1. Dezember ging die Reise dann weiter nach Esperance. Dort wollten wir unbedingt in den Cape Le Grand Nationalpark. Also machten wir uns nach ein paar Einkäufen auf den Weg in den 60 Kilometer von Esperance entfernten Nationalpark. Wir quartierten uns auf dem Lucky Bay Camping ein. Ein wunderschön gelegener Buschcamping direkt am kilometerlangen weissen Sandstrand gelegen. Leider hatten wir mit dem Wetter ein bisschen Pech. Es war meist recht kühl und windig. Dies hielt uns dann aber am nächsten Tag nicht auf, im glasklaren Wasser in der Hellsfire Bay ein kühles Bad zu nehmen. Nach drei Tagen fuhren wir dann zurück nach Esperance. Diesmal nahmen wir jedoch die Abkürzung über den Strand. 

Nun nahmen wir langsam aber sicher Kurs in Richtung Osten. Von Norseman aus, einem kleinen Goldgräberstädtchen, führt der Highway quer durch Australien durch die sogenannte Nullarbor Plain, eine ca. 1200 Kilometer lange Strecke durchs Nirgendwo.

 

Nach einer kurzen Fahrt haben wir einen wunderschönen Freecamp entdeckt, auf dem wir eine wunderbare Aussicht auf die Umgebung geniessen konnten und ausser einer Kuhherde keine Menschenseele weit und breit war. 

Schon bereits nach 400 Kilometern kamen wir in eine andere Zeitzone, das hiess die Uhren um 45 Minuten vorstellen. Am Tag darauf durchquerten wir die Grenze nach Südaustralien, was wiederum eine Zeitverschiebung von plus 1.45 Stunden mit sich führte. Bei diesen Zeitverschiebungen hatten nicht nur wir, sondern sogar unsere Uhren ein Durcheinander. Kurz nach der Grenze führt der Highway an der Klippe entlang. Dies wären tolle Aussichtspunkte für Walbeobachtungen, die Saison ist aber bereits vorbei. Wir übernachteten auf der Klippe und genossen die Aussicht aufs Meer und die Steilküste. 

Nach 6 Tagen kamen wir dann in Ceduna wieder in der Zivilisation an. Ausser ein paar Raststätten mit Tankstellen und kleineren Shops für das Notwendigste findet man auf den 1200 Kilometern nichts. Wir haben uns die Gegend etwas karger und einsamer vorgestellt. Es war extrem viel Verkehr unterwegs, vor allem viele Roadtrains kreuzten unsere Wege. Aber auch einigen Velofahrern aus Deutschland und der Schweiz sind wir erstaunlicherweise begegnet, die sich durch die 40 Grad plus abgerackert haben. 

Als nächstes mussten wir mal unsere weitere Reise planen. Anstatt querfeld nach Adelaide zu fahren, entschieden wir uns, zuvor noch die Eyre Halbinsel zu erkunden, d.h. von Ceduna aus an der Westküste runter nach Port Lincoln (das Revier des weissen Haies) und an der Ostküste wieder rauf nach Port Augusta. Es gibt auf den 400 Kilometern bis Port Lincoln einige kleinere Ferienorte, traumhafte Küstenabschnitte und paradiesische Verhältnisse für Surfer, wenn man keine Angst vor den Haien hat 😉 (also nix für uns).

 

Die Hitzewelle hielt zunächst noch etwas an. Wir waren froh, dass wir die nächsten Tage am Meer waren und uns so etwas abkühlen konnten. Aber bald merkten wir, dass es auch anders kann. Vier Tage später erlebten wir ein heftiges Gewitter und dann zwei Tage Dauerregen. Aber was solls, schliesslich haben wir gute Kleidung dabei, die so auch mal gebraucht wird 😉

 

Der kleine Ort Coffin Bay ist weltbekannt für seine Austern. Das ganze Gewässer ist dort mit Austernfarmen übersät. Da wir sowieso in den angrenzenden Nationalpark wollten, kam die Gelegenheit günstig, dort gleich einmal Austern zu probieren. Diese werden auf verschiedenste Arten angeboten; mit Zitrone – mit Thai Gewürzen – mit Mango Sauce – gegrillt oder mit Käse überbacken, um nur einige zu nennen. Moni hat es ausgezeichnet geschmeckt… und Roger hat genüsslich sein Schweinefilet verzehrt 😊

Ab dem 18. Dezember hatten wir uns für 6 Tage im Coffin Bay Nationalpark einquartiert. Es gibt mehrere Campingplätze, aber alle ausser einem sind nur via 4WD-Piste zu erreichen. Am zweiten Tag liessen wir also die Luft aus den Reifen und los gings. Über Strände, weichen Sand, steiniges Geröll und Wasserlöcher. Bei einem kleinen See, der ca. 80 Meter breit war, konnte man entweder direkt durch den See oder ringsherum fahren. Wir haben uns dann für den direkten Weg entschieden. Was sicher nicht optimal war, da es ein Salzwassersee war, aber unser Troopy hat uns sicher ans andere Ende befördert. Nach der spannenden Anfahrt kamen wir dann im Buschcamping an. Diesen teilten wir uns hauptsächlich mit Emus und Kängeruhs sowie mit vielen Vögeln, Hasen und Bienen. 

Am 24. Dezember verliessen wir den Nationalpark und fuhren nach Port Lincoln. Dort haben wir uns ein leckeres Weihnachts-Schinkli fürs Znacht eingekauft und sind dann auf ein hübsches Fleckchen am Beach gefahren, was perfekt war für ein gemütliches Weihnachtsessen. 

Nun sind wir unterwegs nach Port Augusta und dann weiter in die Weingebiete.